
Wird die Ostsee künftig ein beliebter Lebensraum für Wale? Immer wieder werden Buckelwale und Delfine gesichtet. Im Falle der „großen Tümmler“ wurde bereits ein
dauerhafter Besuch, auch über den Winter beobachtet.
Die in den Wintermonaten teilweise vereiste Ostsee stellt für die Säuger eine Herausforderung dar: Im Gegensatz zu Fischen müssen sie regelmäßig zum Atmen an die Wasseroberfläche.
Grund für vermehrte Sichtungen unklar
Warum die beliebten Meeressäuger immer öfter in der Ostsee gesichtet werden können ist laut dem Direktor des Deutschen Meeresmuseums, Harald Benke, noch unklar. Es könnte an den erhöhten
Wassertemperaturen durch den Klimawandel und den vermehrten Schutzmaßnahmen für Wale und Delphine liegen. Außerdem wurde erst seit kurzer Zeit begonnen, die Beobachtungen systematisch zu erfassen
und auch die Verbreitung von „Delphin Videos“ durch die Sozialen Medien ist nicht zu unterschätzen.
Invasive Arten sind kein neues Phänomen. Auch im Mittelmeer werden immer wieder ortsfremde Meeresbewohner gesichtet. Viele wandern aus dem roten Meer durch den Suezkanal in das (durch den
Klimawandel) immer wärmer werdende Mittelmeer ein. Für die heimische Fischwelt sind die tropischen Neuankömmlinge oft eine nicht zu verkraftende Konkurrenz. Das gilt auch für aus dem schwarzen
Meer ins Donaugebiet eingewanderte „Invasoren“ wie zum Beispiel die Schwarzmeergrundel. Einen nicht unerheblichen Anteil an dieser Entwicklung haben die Ballasttanks im internationalen
Schiffsverkehr.
Diese dienen nicht selten als eine Art „Taxi“ für ortsfremde Lebewesen. Um dieses Phänomen einzudämmen, tritt am 8. September 2017 das Ballastwasser-Übereinkommen (International Convention for the Control and Management of Ships’ Ballast Water and Sediments) in Kraft. Dieses reglementiert den Umgang mit Ballastwasser zum Schutz der
Meeresumwelt.
Kommentar schreiben