
Als der Sozialismus vor über 20 Jahren sein Ende fand, herrschte Aufbruchsstimmung.
Endlich konnte man sich frei bewegen und in die Gebiete des ehemaligen „Klassenfeindes“ reisen. Mit der Öffnung zogen auch neue Produkte, Fernsehsendungen, letztlich eine neue Kultur in die
Haushalte der ehemaligen Ostblockstaaten ein. Ein Jahrzehnt nach Glasnost und Perestrojka wuchs aber wieder ein gewisses „nostalgisches Interesse“ an den alten Wegbegleitern die so typisch für
die sozialistische Zeit waren. Auch bei der Generation, die den Sozialismus nur als Kinder erlebt, oder gar nach dem Fall des eisernen Vorhangs geboren wurde.
Filme wie „Goodbye Lenin“ waren nicht nur in Deutschland erfolgreich, sondern fanden auch in Osteuropa viele Zuschauer. Dieses neue Interesse an der alten Lebensweise gerät aber auch zunehmend in
die Kritik.
Tragendes Argument war, dass eine „romantisierte“ Darstellung die politischen Missstände im Realsozialismus verklären würde. Aber kann man das Interesse an Lada, Trabant & Co. wirklich
schon als politisches Statement verstehen? Eine Diskussion, die nicht nur in Ostdeutschland, sondern auch in anderen ehemals sozialistischen Ländern geführt wird.
Dabei hat die
jeweilige Bevölkerung meist einen pragmatischen, bzw. humorvollen Zugang zu „(n)ostalgischen Produkten“, auch in den Ländern, die eine besonders kritische Haltung zur sozialistischen
Vergangenheit vertreten.


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